Der Fall Nike


Die verschwundene Katze

"Blablabla, die Zeitung weiß auch nicht mehr was sie noch schreiben soll, wenn bereits über eine vermisste Mietze berichtet wird." Kopfschüttelnd legte die blonde, hochgewachsene Frau die Zeitung beiseite. 

"Henry?! Was ist denn da? Wen beobachtest du?"
Die Blonde beugte sich zu ihm herüber und blickte gespannt aus dem Fenster, sie verzog das Gesicht und setzte sich wieder an den Tisch und blätterte weiter in der Zeitung, "Wenn es sonst nicht besseres gibt als einer Frau bei einer Böe unter den flatternden Rock zu gaffen..." schnaufte sie genervt. 

"AHA!" fuhr die Blonde begeistert hoch, "Hier schau mal!" sie ging mit der Zeitung auf den immer noch am Fenster gebannt sitzenden Mann zu. "Was denn Filico? Siehst du nicht, ich bin beschäftigt, ich führe wichtige Ermittlungen durch!", erneut beugte sich die Blonde zum Fenster und sah bei einer weiteren Frau das Höschen blitzen, aber nicht nur das, auch Wurfmesser und Schmuggelware kamen zum Vorschein. "Na was denkst du nun?" zwinkerte Henry Filico an.



Der vermisste Bräutigam oder die gefangene Norn

Ich gehe der Frau hinterher, will mal wissen wo sie hinwill. Gleich mit sieben Wurfmessern bewaffnet!“ sagte Henry als er durch die Tür das Zimmer verließ.

Filico blickte ihm teilnahmslos hinterher. „>Bitte melden Sie sich bei Frau Gloria von Eckstein, wenn sie Hinweise auf den Verbleib des Mannes haben…<“ lies Filico aus der Zeitung vor.
Von Eckstein… und Goldstein… irgendwie kommen mir die beiden sehr bekannt vor…“ Die junge Spürnase kniff die Augen zu, sie zog den schmalen Mund nach rechts oben und schlagartig öffnete sie die Augen und stöhnte entnervt. Gloria von Eckstein, wie hatte sie den Namen nur vergessen können…, „Was erhofft sich Torris nur von einer Ehe zwischen ihnen?! Sein Vater hat genug Reichtum angehäuft. Er ist nicht auf das Vermögen der Ecksteins angewiesen.“ Durch ein schnelles und lautes Klopfen an der Tür schreckte Filico auf.

„Hallo?! Ist jemand zu Hause?“ schrie eine hysterische Frauenstimme. Erneut Klopfte sie bis sie den Knauf drehte und ungebeten eintrat. „Na endlich!“ stolperte eine junge Frau in einem überladenen Hut über die Schwelle. „Ich suche Henry Drake, es ist äußerst wichtig!“

Gloria?!“ Filico riss die Augen auf, wenn man vom Teufel spricht dachte sie. „Oh du, das kleine Anthosmädchen. Hat Henry sich dazu heruntergelassen dich als seine Haushälterin anzustellen. Sehr gnädig von ihm. Wo ist Henry?

Filico holte tief Luft, stieß sie zischend durch die gepressten Zähne aus: „Guten Tag Gloria“ sprach sie langsam und deutlich, ihr Lächeln war echt, auch wenn es kein freundliches eher ein amüsiertes Lächeln war, „ich freue mich dich mal wieder zu sehen.“ Log sie wie gedruckt immer noch lächelnd. „Was führt dich zu uns?“
Gloria ging durch die drei Räume, die Edward ihnen bereitgestellt hatte für ihre Detektei. „Nun… wie ich sehe ist Henry nicht anzutreffen! Ich sollte gehen.“
„Ich möchte dich bevor du gehst noch beglückwünschen!“
„Beglückwünschen?“
„Zu deiner Schwangerschaft natürlich!“
„Wie ähm. Nein! Wie kannst du nur so eine Unerhörtheit behaupten?“
„Als ich dir zur Begrüßung die Hand gab, war deine Körpertemperatur erhöht, außerdem schwitzt du. An deinem wuchtigen Hut klebt Zuckerwatte, ich schätze dich packte der Heißhunger auf dem Weg hier her. Danach überkam dich Übelkeit. Ein weiterer Punkt der für eine Schwangerschaft steht, ist dass du ständig gähnst, sehr müde erscheinst und dich auch ständig irgendwo festhältst also dich der Schwindel beschleicht. Aber am auffälligsten ist es, dass du trotz deiner Eitelkeit ein so wallendes und nicht sonderlich figurbetontes Kleid an hast!“

Bleich vor Schock setzte sich die Verlobte auf einen Stuhl nahe dem gekippten Fenster: „Du hast es also erraten… Nun so ist es. Ich hoffe, du bist an eine Schweigepflicht gebunden! Die Hochzeit muss stattfinden in drei Wochen… sonst ist der Ruf meiner gesamten Familie bekleckert… was sag ich RUINIERT!

Zufriedenheit machte sich in Filico breit, aber als sie die Trauer und Verzweiflung im Blick der Schwangeren sah schnaufte sie mitleidig und nahm sie in den Arm.
Gloria wir versuchen unser bestes hast du Hinweise wo wir Torris finden könnten?“
Als sie sich entfernte hielt sich Gloria den Busen, bei Schwangeren werden die Brüste sehr empfindlich, erkannte Filico.
„Ich sah meinen geliebten Torris…“ da war sie wieder die „alte“ Gloria, „das war am dritten Markttag, er wollte zur Blumenhändlerin Liane. Außerdem hat er etwas zugenommen und musste seinen Anzug zum „Fleißigen Schneider“ bringen. Beim Goldschmied ließ er eine Brosche für mich fertigen, sie sollte ein Relief meines Antlitzes tragen. Ein wunderschönes Geschenk.“ Die weiteren Ausführungen der Brosche ignorierte Filico, sie wurde ganz stutzig, dass Torris noch mit Liane seiner ehemaligen Freundin verkehrte.
„Sag mal Gloria. Was weißt du über Liane, die Blumenverkäuferin?“ unterbrach Filico Gloria.
„Liane wird unser gesamtes Blumenbouquet gestalten und auch meinen Strauß. Torris empfahl meinem Vater ihre Künste als Floristin. Ihre Preise sind normal und ansonsten musst du Torris fragen, er hat alles mit Liane abgesprochen.“
„Soll ich dir eine Kutsche rufen?“ Harsch brach Filico das Gespräch ab.
„Unerhört, wie du mit mir umgehst! Das werde ich Henry sagen und mich beschweren!“ empört stand die Adlige auf, hielt sich erneut am Stuhl fest und gab dann zurück: „Eine Kutsche erscheint mir doch eine gute Idee!“
Filico verfrachtete sie in eine Kutsche und fuhr ein Stück mit. „Lasst mich bitte beim Marktstand von Liane raus.“ „Hast du bereits eine Spur?“ fragte Gloria kleinlaut. Filico schaute sie grinsend an und nickte. „Ich melde mich bei dir Gloria!“ winkte Filico der Kutsche hinterher.

„Seltsam was das Leben manchmal für einen bereithält nicht wahr Liane?“ lächelnd ging sie ein paar Schritte näher an den Stand heran.
„Ah Filico!“ lachte die Frau schon von weitem. „Wie geht es dir? Wie kommt`s dass du und Gogolira in der gleichen Kutsche fahren?“
„Ha! Den Spitznamen habe ich ja schon Ewigkeiten nicht mehr gehört.“ Lachte sie ausgelassen, wurde aber sogleich etwas ernster.
„Ich wusste gar nicht dass du und Torris noch so ein gutes Verhältnis haben?“
Die Blumenhändlerin zuckt mit den Schultern: „Ich wusste das auch nicht bis er eines Tages mit Gogolira hier stand und freudig verkündete sie würden heiraten und ich hätte die Ehre für blumige Stimmung zu sorgen. So der Auftrag. Gogoliras Vater übernehme die Kosten, also schlug ich gleich mal 30 Silber auf pro Strauß!“
„Hast du Torris seit dem wieder gesehen?“ Filico zückte ihren Block und einen Stift.
„Ja noch oft, zuletzt am 3. Markttag, da kam er furchtbar aufgelöst zu mir, er fragte ob Gloria die Richtige für ihn sei…“
Mit einem interessierten nicken und einer Handbewegung forderte Filico die Blumenhändlerin auf fortzufahren.
Liane begann zu flüstern und beugte sich über ihren Stand zu Filico: „Er sagte sie sei schwanger und er würde ihre Launen nicht mehr ertragen! Also ging er mit zu mir wir tranken etwas und naja dann landeten wir eben wieder im Bett. Er ließ mir etwas Geld da, als er ging.“
Versteinert blickte Filico ihre alte Bekannte an: „Wie kannst du so was nur mit deinem Gewissen vereinbaren?!“ Hätte sie am liebsten gebrüllt, stattdessen schüttelte sie nur den Kopf.
„Ich verspreche, ich habe nichts getan. Er verließ mein Schlafzimmer gesünder als er es zuvor betreten hatte!"

1 Kommentare:

whoozardilla hat gesagt…

Sehr geehrtes Personal der Dedektei "Drake 'n Anthos"
Im Namen des arkanen Konzils trete ich an sie heran, um ihnen einen Auftrag zu vermitteln. sollte dieser erfolgreich verlaufen, wäre auch eine Dauerzusammenarbeit zu erwägen.
Der Kontakt läuft über http://www.arkanes-konzil.de/start/index.php/shoutbox
Mit freundlichen Grüßen, Jaime Maerin aka whoozardilla

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